Mittels Multiprotocol Label Switching, kurz MPLS genannt, werden verbindungsorientierte Übertragungen kompletter Datenpakete innerhalb eines verbindungslosen Netzwerks entlang eines vorher festgelegten Pfads ermöglicht. Eingesetzt wird MPLS meist von Betreibern sehr großer Transportnetze, welche Daten-, Sprach- und Videodienste auf IP Basis anbieten.

MPLS wird seit Ende der 90er Jahre dazu verwendet, Routing-Systeme zu entlasten. Somit können die zur Verfügung stehenden Bandbreiten von Weitverkehrs-Übertragungsleitungen effektiver ausgelastet werden. Datenpakete werden hier nicht mehr von Router zu Router weitergeleitet, wobei jeder Router neu entscheiden muss, welcher Weg der günstigere ist, sondern werden diese am Eingangspunkt auf einen bereits vorsignalisierten Datenpfad gesendet. Erst am Ausgangspunkt wird wieder die herkömmliche Hop-by-Hop-Weiterleitung von IP genutzt. Im Idealfall liegen sowohl Ingress– und Egress-Router an den jeweiligen Enden eines Netzes. An den zwischengeschalteten Multiprotocol Label Switching-fähigen Zwischenstationen, welche Label-Switched-Router (LSR) genannt werden, erfolgt lediglich eine Auswertung der MPLS-Pakete, was bereits direkt über der Sicherungsschicht passiert. Im Gegensatz zu den Forwarding-Entscheidungen, die beim herkömmlichen IP-Routingeinen sehr aufwendigen Longest Prefix Match erfordern, kann die das Versenden mittels Multiprotocol Label Switching sehr leicht und mit hoher Geschwindigkeit unter Voraussetzung entsprechender Hardware erfolgen.