Um was geht es bei Infrastrucutre as a Service, auch als IaaS bezeichnet?

IaaS, das so viel wie Infrastructure as a Service meint, kann als Rückgrat beim Cloud Computing bezeichnet werden. Es ist nämlich nicht notwendig, sich dazu eine komplett neue und teure Rechenzentrumsinfrastruktur zu kaufen. Stattdessen können Nutzer einfach bei einem entsprechenden IaaS-Anbieter Platz in einem virtuellen Rechenzentrum erwerben. Der Zugriff darauf erfolgt ganz einfach über das Internet bzw. die Cloud. Von dieser werden die Grundlagen der IT dem Kunden zur Verfügung gestellt, der im Anschluss nur für die Geräte zahlt.

Wer einen Cloud-Iaas Anbieter nutzt, der mietet dessen Hardware, die jedoch nur die Basis darstellt. Die Plattform und die jeweiligen Anwendungen müssen selbst verwaltet werden, ebenso wie die Softwareumgebung eigenständig gewartet werden muss. Der Anbieter hingegen gewährleistet die reibungslose Funktion der Hardware und ist verantwortlich für die Wartungen. Natürlich muss er auch dafür sorgen, dass die Server fehlerlos und ohne Störungen betrieben werden können. Da es gerade im Bereich der Infrastructure as a Service unzählige Möglichkeiten einer individuellen Anwendung für die Unternehmen gibt, ist es für ein einzelnes Team gar nicht möglich, außer der Umgebung der Software auch noch die Hardware so zu bewahren, dass sie fehlerfrei arbeitet.

Derzeit gibt es drei IaaS-Cloud Typen:

1. Public IaaS Cloud, dessen Anbieter die Hardware Ressourcen für die Allgemeinheit durch Nutzung einer Virtualisierungstechnologie anbietet. So wird es möglich, dass mehrere Nutzer einen physikalischen Server gleichzeitig nutzen. Dabei gilt die öffentliche Cloud auch als Paradebeispiel für das Cloud Computing im Allgemeinen. Denn es ist schnell eingerichtet und dementsprechend flexibel skalierbar, vor allem aber für den Nutzer kostengünstig. Dieser zahlt nur das, was er tatsächlich benötigt.

2. Private IaaS Cloud, die ebenfalls mit einer Virtualisierungstechnologie arbeitet, jedoch gezielt individuelle Cloud Computing Services an unterschiedliche Unternehmen liefert. Die Cloud selbst befindet sich hinter der Firewall des Unternehmens, wobei man auch Server und Ressourcen ganz exakt auf die individuellen Bedürfnisse des Kunden abstimmen kann. Wer als Unternehmer Wert auf die Sicherheit der Daten legt und eine bewusste Kontrolle über sein IT-Umfeld haben möchte, ist mit dieser Form des Clouding gut beraten.

3.Hybrid IaaS Cloud gilt als Zusammenschluss von mehreren Clouds, die sowohl Public als auch Private sein können. So kann eine Firma zum Beispiel einige Server im Unternehmen in einer privaten Cloud verwalten lassen, während andere Server von allen Mitarbeitern in einer öffentlich erreichbaren Cloud zusammen gefasst sind. Mit dieser Technologie können Unternehmen die Skalierbarkeit der Cloud-Technologien nutzen. Sie können sich aber andererseits sicher sein, dass sensible Daten perfekt geschützt sind.

Vor der Option der IaaS mussten Startups und kleine Firmen viel Geld in den Kauf von Servern, Racks und Hardware investieren. Dazu wurde ein Ort benötigt, an dem man letztgenannte gut unterbringen konnte. Um einen perfekten Betrieb zu gewährleisten, musste man ein Kühlsystem und eine konstante Stromversorgung aufbauen, was zusätzlich hohe Betriebskosten verursachte. Kam es zu einem Serverabsturz, musste man Fachpersonal zur Problembehebung holen. Wer sich für Infrastructure as a Service entscheidet, der muss die genannten Kosten alle nicht mehr alleine tragen, sondern kann sie niedrig halten.

So geht es mit IaaS weiter

Dank der US-amerikanischen Finanzkrise hat sich die Weiterentwicklung der Infrastructure as a Service beschleunigt, da viele Unternehmer ihre Daten und vor allem unternehmensrelevante Anwendungen direkt im Haus haben wollten. Infolge der Immobilienkrise mussten viele Unternehmer sparen und waren auf günstige Alternativen zur Datenspeicherung angewiesen. Es herrschte anfangs jedoch einiges Misstrauen, wenn es darum ging, sensible Daten ins Internet auszulagern.

Doch der Sparfaktor gab im Endeffekt den Ausschlag, doch auf IaaS zurück zu greifen. Ab dem Jahr 2008 gab es entsprechende Anbieter auf dem Markt, wobei der nächste Entwicklungsschritt zwei Jahre später erfolgte. Neben der Option diesen Service einfach als kostengünstige IT-Alternative zu nutzen, schätzte man seitens der Unternehmer immer öfter auch die anderen essentiellen Eigenschaften. Dabei ging es vor allem um die individuelle Skalierbarkeit und die hohe Datensicherheit, der den Unternehmern das Vertrauen schenkte, auf Cloud Netzwerke zu setzen und diese selbst zu nutzen.

2010 und 2011 wuchs die Industrie, die Infrastructure as a Service anbot im Unterschied zur restlichen Wirtschaft sehr stark. Auch im Jahr 2014 kolportierte man einen Umsatz von 9,5 Milliarden Euro, was in USD immer noch 12,5 Milliarden ausmacht. Klar ist, dass der Focus und die Erwartung vor allem auf der Sicherheit der Cloud-Anbieter liegt. Diese punkten seitdem mit einer Vielzahl an Maßnahmen, wie etwa die Sicherheit des Rechenzentrums und die 24 Stunden-Überwachung der einzelnen Server. Auch die Einhaltung internationaler Sicherheitsstandards ist nun Maß aller Dinge ebenso wie HIPAA.

Gerade kleine und mittlere Unternehmen sehen IaaS als kostengünstige Alternative, die für das Hosting und dessen Infrastruktur perfekt geeignet ist. Wer auf die Möglichkeiten, die dieses neue Service bietet, nämlich hochwertige Hardware und moderne Standards in der Unternehmersicherheit zu mieten, kann hochmoderne Dienstleistungen um einen Bruchteil der Kosten des ursprünglichen Aufwandes nutzen.